Geschichts- und Heimatverein e.V. Dreieichenhain

Dreieich-Museum

8. Dezember

Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

1913

Vermeintliche Ruhe vor dem Sturm

Die Balkankriege 1912/13 ließen das Konfliktpotential zwischen den europäischen Großmächten bereits erahnen. Am Vorabend des Ersten Weltkrieges war aber zumindest die wirtschaftliche Lage in Deutschland relativ stabil. Dies lässt auch der Gabentisch der Wagners erkennen. Er bescherte Anna diesmal Duftwässer, eine Bluse, Schnürstiefel sowie Teegläser. Auch ihr Gatte erhielt nicht nur Kleidung, Umlegekragen und eine Flasche Wacholderlikör der Marke Steinhäger, sondern auch eine Geldkassette. Am 25. Dezember 1913 führte die Vossische Zeitung eine ganze Reihe von Weihnachtswünschen für Groß-Berlin auf. Dabei lag
besonderes Augenmerk auf dem Ausbau und der Elektrifizierung des städtischen Nahverkehrs, damit die Menschen in der Handels- und Verwaltungsmetropole Berlin auf schnellem Wege ihre Arbeitsplätze erreichen könnten. Mindestens genau so dringlich schien die Lösung des Wohnungsproblems für die mittlerweile weit über 3 Millionen Einwohner im Ballungsraum Berlin.