26. Dezember
Wir wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten!
Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
1936
Die Germanisierung des Weihnachtsfestes
Die Nationalsozialisten versuchten, auch das christliche Weihnachtsfest auf ihre völkische Ideologie auszurichten. Im ganzen Reich wurden am 22. Dezember 1936 sogenannte „Wintersonnenwendfeiern“ von der SA veranstaltet. Sie sollten die angeblich germanischen Wurzeln von Weihnachten in das Bewusstsein der Deutschen rücken. Auch vor dem Christbaumschmuck machte die NS-Propaganda nicht halt: Es gab Baumkugeln mit Symbolen wie dem Lebensbaum,
Sonnenrad, mit Rune oder Hakenkreuz. Auch Miniaturbücher mit dem Titel „Der Führer und seine Bewegung” oder „Der Führer und seine Heimat” konnte man erwerben und an den Zweigen des Weihnachtsbaumes aufhängen.
Bei den Wagners sind derlei Dinge nicht zu finden – sie blieben bei ihren alten Gewohnheiten, was Christbaumschmuck und Geschenke betraf.
Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
1937
Das hört man am Weihnachtsabend
Nach der Machtübernahme 1933 war der Rundfunk zu einem zentralen Propagandainstrument des NS-Regimes geworden.
„Volksempfänger“ wurden massenhaft und möglichst günstig produziert. Bald dürfte es kaum noch einen Haushalt ohne Radio gegeben haben.
Wenn die Wagners daher neben einem Nähkasten und einer handbetriebenen Brotschneidemaschine einen „Volksempfänger“ präsentieren, so haben sie damit wohl ihre Neuanschaffung vorgestellt. Der Besitz eines solchen Gerätes dürfte auch für sie selbstverständlich gewesen sein. Bereits ein Jahr nach der
Ausstrahlung des ersten öffentlichen Unterhaltungsprogramms am 29. Oktober 1923 aus dem „Vox-Haus“ nahe des Potsdamer Platzes hatte es allein in Berlin über 100.000 registrierte Rundfunkteilnehmer gegeben.