Geschichts- und Heimatverein e.V. Dreieichenhain

Dreieich-Museum

17. Dezember

Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

1922


Galoppierende Preise

Es waren nicht nur die rasant fortschreitende Geldentwertung und ständigen Preissteigerungen, die den Menschen die Freude an Weihnachtseinkäufen nahmen. Auch die Nachrichten über die Ermordung von Reichsaußenminister Walter Rathenau durch die rechtsextreme „Organisation Consul“ im Juni 1922 und die allgemein angespannte politische und soziale Lage dürften schockiert und beunruhigt haben.

Das diesjährige Weihnachtsfoto zeigt auch bei den Wagners eine sich verschlechternde wirtschaftliche Situation:
Auf der Rückseite ihrer Weihnachtskarte vom Vorjahr notierten sie die aktuell zu zahlenden Preise der Geschenke. Demnach waren für eine Tafel Schokolade nun 500 statt 7,50 Mark zu zahlen. Die Hautcreme kostete 300 statt 15 Mark. Selbst für den Tannenbaum wurden jetzt 350 und nicht mehr nur 12 Mark verlangt. Trotzdem mussten sie auch 1922 nicht auf ihre „Grundausstattung“ verzichten.