Geschichts- und Heimatverein e.V. Dreieichenhain

Dreieich-Museum

16. Dezember

Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

1921

Die Lage bleibt angespannt

Die politische und wirtschaftliche Lage blieb auch in diesem Jahr angespannt. Zwar war die Zwangsbewirtschaftung im Herbst 1921 aufgehoben worden, aber angesichts allgemeiner Preissteigerung mussten die meisten Berliner gerade zu Weihnachten äußerst sparsam sein.

Nicht so die Wagners: Anna erhielt Stickereibesätze, eine Dose Elcaya-Hautcreme für „rosigen, zarten Teint”, drei Tafeln Schokolade und Eau de Cologne, während ihr Gatte mit Stoff für ein Nachthemd und mit Zigarren versorgt wurde. In weiser Voraussicht bekam er davon gleich eine ganze Kiste, schließlich war eine
150prozentige Preissteigerung angekündigt, ein Resultat der im Oktober erfolgten Geldentwertung und damit einhergehenden
Teuerung von Edeltabaken.
Und obwohl Kaiser Wilhelm II. schon vor mehr als drei Jahren abgedankt hatte und seitdem in Holland im Exil lebte – sein Bildnis prangte auch noch 1921 über dem Sofa im Wohnzimmer der Wagners.