Geschichts- und Heimatverein e.V. Dreieichenhain

Dreieich-Museum

12. Dezember

Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

1917

Im Wintermantel unterm Weihnachtsbaum

Was man sich heute alljährlich wünscht – weiße Weihnachten – machte den Berlinern 1917 schwer zu schaffen. Nach den Erfahrungen des vergangenen Winters waren schon im September vorsorglich Kohlenkarten ausgegeben worden. Auch die Zufuhr von Gas und Heizöl war beschränkt. So blieb den Wagners nur der Griff zu Wintermantel und warmen Hausschuhen, um in der Wohnung nicht zu frieren. Trotz angespannter Versorgungslage gab es bei ihnen auch in diesem Jahr wieder einige Spezialitäten: Neben Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen gönnten sie sich etwas Speck, einen geräucherten Aal und eine Flasche Milch – offenbar keine gewöhnlichen Produkte in diesem Winter. „Schlager der Saison” war aber die Kochkiste, ein wärmegedämmter Selbstkocher, dessen Vorzüge Experten schon lange gepriesen hatten. Einfach konstruiert und äußerst sparsam im Energieverbrauch, waren seine Herstellung und Nutzung schon 1915 in Schülermerkblättern über kriegsgerechte Ernährung empfohlen worden.