Geschichts- und Heimatverein e.V. Dreieichenhain

Dreieich-Museum

11. Dezember

Foto: Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

1916

Weihnachten im „Kohlrübenwinter”

Die Landkarte mit Markierungen des Frontverlaufs ist 1916 auf dem Weihnachtsfoto der Wagners nicht mehr zu entdecken. Zu festgefahren war die Lage im Stellungskrieg, der kaum Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende machte. Immer bedenklicher wurde auch die Versorgungslage im dritten Kriegswinter. Da wegen des strengen Frostes in Berlin kaum Kartoffeln zu bekommen waren, mussten wie fast im ganzen Land Kohlrüben die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Als „Ersatz” fanden sie in Brot, Kaffee, Aufstrich oder Fleisch, ja selbst im Bier Verwendung. Die Wagners aber waren mit Lebensmitteln noch mehr als leidlich versorgt: Leberwurst und Rindfleisch in Konserven, hochprozentiger „Jamaica Rum-Verschnitt“ kamen in diesem Jahr auf den Gabentisch, dazu mehrere Päckchen Seife. All das war nicht für jeden erschwinglich oder leicht zu bekommen. Für Richard Wagner gab es zudem ein Paar warme Hausschuhe, die ihm in den kommenden Monaten noch sehr nützlich sein sollten.